Printlogo Oskar-Sala-Stiftung
###LANGUAGE###
###DATE### :: ###PRINTVERSION###
###TEST###
Volkstrautonium Inv.-Nr. 66487 BN_22266
Volkstrautonium, Seriennummer 332; Deutsches Museum, Inv.-Nr. 66487
Volkstrautonium in geschlossenem Zustand
Volkstrautonium, Seriennummer 332, in geschlossenem Zustand von der Rückseite

Entwicklung

Auf der Berliner Funkausstellung 1933 präsentierte die Firma Telefunken ein neues Modell des Trautoniums. Es ist heute unter der Bezeichnung „Telefunken-“ oder „Volkstrautonium“ bekannt. In den Katalogen von Telefunken ist es als „Trautonium Ela T 42“ aufgeführt. „Ela“ steht für „Elektroakustik“.

Seit 1931 hatte die Firma gemeinsam mit Trautwein und Sala an der Entwicklung gearbeitet. Bei Telefunken betreute der Ingenieur Walther Germann die technische Entwicklung. Die Firma nutzte Patente von Trautwein und meldete zahlreiche neue Patente an.

Das Trautonium war als Hausmusikinstrument gedacht und sollte als eines von wenigen elektrischen Spielinstrumenten in Serie gefertigt werden. Telefunken folgte damit der damals populären Idee, die Hausmusik durch den Einsatz elektrischer Instrumente zu beleben. Dazu bedurfte es einen preiswerten und einfach zu bedienenden Instruments.

Gegenüber den Vorgängerinstrumenten wies das Volkstrautonium einige Neuerungen auf:

  • Spielmanual und Generator waren in einem Gehäuse vereint.
  • Eine Thyratronröhre ersetzte die bisherige Glimmlampenschaltung. Die gasgefüllte Dreipolröhre verfügte über ein Gitter und erlaubte so eine präzisere Einstellung der Zündspannung und damit der Tonhöhen.
  • An die Stelle des Netztransformators trat eine Anodenbatterie, die eine größere Stabilität hatte und so Stimmungsschwankungen verringerte.
  • Das Manual war auf Kohlewiderständen gelagert, die eine feine Regulierung der Dynamik ermöglichten.
  • Drehknöpfe und Schalter über dem Manual ermöglichten Oktavtranspositionen und die Wahl der Klangfarben.

Die Lautstärkeregelung wurde im Pedal belassen.

Das Telefunken-Trautonium konnte nicht nur an einen Verstärker, sondern auch an ein Rundfunkgerät angeschlossen werden. Es ließ sich zusammenklappen, war damit gegen Staub geschützt und beanspruchte nur wenig Raum.

Derzeit sind etwas mehr als zehn Exemplare in öffentlichen Sammlungen und Privatbesitz bekannt, die Seriennummern zwischen 177 und 352 tragen (Liste). Das Deutsche Museum in München besitzt drei Exemplare mit den Seriennummern 267, 289 und 332.  Das Instrument mit der Seriennummer 332 erhielt das Museum 1934 als Stiftung von Telefunken.