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Die Vögel, nach Oskar Sala


DIE VÖGEL, nach Oskar Sala

Ammer & Console


Uraufführung
, Freitag, 16. Juli 2010, 21 Uhr

Weitere Vorstellung, Sonntag, 18. Juli 2010, 21 Uhr


Zentrum Neue Technologien im Deutschen Museum

 

Kurz vor dem Ende herrscht Stille: Aber nicht irgendeine, sondern eine sorgfältig komponierte. Hitchcock beschrieb sie so: „In der Schlußszene, wenn Rod Taylor die Tür aufmacht und zum erstenmal alles voller Vögel sieht, wollte ich Stille haben, aber nicht irgendeine Stille, sondern eine elektronische Stille von einer Monotonie, als hörte man in der Ferne das Meer. In den Vogeldialog übersetzt, bedeutet dieser Ton künstliche Stille: 'Wir sind noch nicht ganz so weit, euch anzugreifen, aber wir bereiten uns vor. Wir sind wie ein brummender Motor. Gleich werden wir anspringen'.“

Komponiert und gespielt hat diese Musik letztendlich der deutsche Elektronikpionier Oskar Sala, der dieses Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, auf seinem Mixturtrautonium. Mit ihm starb zwar der letzte Mensch, der diesen elektronischen Urklangerzeuger bedienen konnte. Im Deutschen Museum lagern jedoch fast 2000 analoge Tonbänder seiner Klänge, aus denen Andreas Ammer und Console (Martin Gretschmann), der Elektroniker von „The Notwist“, nun digital Hitchcocks Grusel-Klassiker „The Birds“ so als Hörspiel zusammenbauen, als ob es den Film nie gegeben hätte.

Ironischerweise gab es für den Film „Die Vögel“ dann weder Musik noch Vögelgeräusche, sondern nur elektronische Klänge. Hitchcock beschrieb sie so: „Auf dem Dachboden“ - der grausamsten Szene, für die der Regisseur seine blonde Hauptdarstellerin eine Woche lang bis zum Nervenzusammenbruch mit wirklichen Vögeln quälte - „wollte ich einen Ton, der dasselbe bedeutete, wie wenn die Vögel zu Melanie gesagt hätten: 'Jetzt haben wir dich, jetzt fallen wir über dich her, wir brauchen kein Kampfgeschrei auszustoßen, wir bringen uns nicht in Wut, wir werden einen lautlosen Mord begehen.' Genau das sagen die Vögel zu Melanie Daniel, und das haben mir die Techniker mit dem elektronischen Ton auch gebracht.“ - Und genau das, den lautlosen Mord durch elektronische Musik, haben Ammer & Console nun aus den Archiven als Theaterspektakel rekonstruiert.

 

Mit Oskar Sala, Alfred Hitchcock, „Tippi“ Hedren, sowie: Judith Huber, Stefan Kastner, Miriam Osterrieder, Martin Gretschmann, Axel Fischer, Christoph Brandner, Michael Schaiger und Videos von Anton Kaun

 

Andreas Ammer wurde mehrfach mit den renommierten Hörspielpreisen der Republik ausgezeichnet (u.a. Prix Europa, Prix Futura, 2x Deutscher Hörspielpreis der Kriegsblinden). Er inszenierte für „Festspiel+“ u. a. die Karl Valentin-Sprachoper „Heimspiel“ im Stadion an der Grünwalder Straße.

Martin Gretschmann hat mit seiner Band „Console“ weltweit Berühmtheit erlangt und ist darüber hinaus Mitglied der Band „The Notwist“.

Ammer & Console arbeiten seit 1998 zusammen und haben gut ein Dutzend Bühnenstücke und Hörspiele verfasst, die auch bundesweit auf Tournee gingen. Bei den „New York Festivals“ erhielten sie eine Silbermedallie für ihr Hörstück „Bugs & Beats & Beasts“. Mit der Weltraumoper „Spaceman 85“ gastierten sie nach einer erfolgreichen Deutschland-Tournee (u.a. HAU/Berlin, Gasometer/Oberhausen, Mousonturm/Frankfurt) in München in der Turbinenhalle und später am Münchner Volkstheater. Zuletzt realisierten beide in der Muffathalle „Have You Ever Heard Of Wilhelm Reich?“. Ihre Stücke sind zumeist auf CD und DVD erschienen.

 

Am Samstag, 17. Juli 2010 um 20 Uhr zeigen wir in Kooperation mit den Museum-Lichtspielen das Original: Alfred Hitchcock, Die Vögel, USA 1963.

 

 

Eine Koproduktion des WDR mit dem Deutschen Museum, München.

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.

 

 

Karten
zu 10 € (ermäßigt 8 €) im Vorverkauf bei Le Nuove Musiche (Tel. 089 / 367928, Mail postmusiche.de) sowie an der Abendkasse. Mehr ...