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Mixturtrautonium, Deutsches Museum, Inv.-Nr. 2004-385
Mixturtrautonium; Deutsches Museum, Inv.-Nr. 2004-385
Subharmonische Reihe
"Subharmonische Reihe" (Aussschnitt)

Mixturtrautonium

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte Oskar Sala ein neues Instrument: das Mixturtrautonium.

Finanzielle Unterstützung bei der Entwicklung erhielt Oskar Sala durch die Marshallplanhilfe, die im Rahmen einer Förderung für interessante Einzelvorhaben die Materialkosten übernahm. Den Antrag hatte Sala auf Anraten des Leiters der Berliner Musikhochschule, Werner Egk, gestellt. Das Vorhaben Egks, das Trautonium in die Hochschule aufzunehmen, wurde aus Haushaltsgründen nicht realisiert.

Wie das Konzerttrautonium besaß es zwei Manuale und Pedale. Sala hatte die klanglichen und spieltechnischen Möglichkeiten noch einmal erheblich erweitert:

  • Unter den Manualen brachte Sala Flüssigkeitswiderstände an, die die dynamische Feinabstufung verbesserten. Für diese erhielt er ein Patent (DE 1017448).
  • Flüssigkeitswiderstände setzte er auch unter den Pedalen ein. Deren Vor- und Zurückbewegung ermöglichten – wie zuvor – die Regelung der Lautstärke, die Rechts- und Linksdrehung eine Oktavtransposition.
  • Das neue Instrument baute er ausschließlich auf subharmonische Frequenzvariationen auf, die Töne wurden durch Frequenzteilung aus einem Grundton abgeleitet. Die sog. „Subharmonische Reihe“ oder Untertonreihe verstand Sala als Umkehrung der Obertonreihe: Entsteht die Obertonreihe durch Vervielfachung, so die Untertonreihe durch Teilung der Frequenzen.
  • Entscheidend dafür war die Erfindung einer Schaltung, für die Sala Patente in Deutschland Frankreich und den USA erhielt (Deutschland DE 917470; Frankreich FR 1074838; USA US 2740892). Die Schaltung synchronisiert zwei Kippschwingröhren. Die subharmonischen Ordnungen sind an einem einfachen Stufenschalter mit gleichen Festwiderständen auszuwählen und zu variieren. Zu jedem gespielten Ton waren bis zu vier Subharmonische möglich. Diese konnten voneinander unabhängig weiterbearbeitet, d. h. in Tonhöhe, Klangfarbe und Lautstärke festgelegt, und später wieder zusammengemischt werden. 

Das Instrument und seine Möglichkeiten beschrieb Oskar Sala in mehreren Veröffentlichungen.

Das Mixturtrautonium ist im Deutschen Museum Bonn ausgestellt.