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Trautwein, Hindemith und Sala in der Rundfunkversuchsstelle
Friedrich Trautwein, Paul Hindemith und Oskar Sala in der Rundfunkversuchsstelle in Berlin (Ausschnitt)

1929 - 1933

Nach dem Abitur 1929 ging Sala nach Berlin, um an der Hochschule für Musik in der Meisterklasse von Paul Hindemith (1895-1963) Komposition zu studieren. Hindemith hatte großes Interesse an neuen Entwicklungen im Instrumentenbau und war einer der ersten Komponisten, die über das Komponieren für das neue Medium Rundfunk nachdachten. So nahm er regen Anteil an der Arbeit der an der Hochschule angesiedelten Rundfunkversuchsstelle, in der der Ingenieur Friedrich Trautwein (1888-1956) mit dem Trautonium eines der frühesten elektrischen Musikinstrumente entwickelte. In der Rundfunkversuchsstelle kam auch Oskar Sala mit Trautwein in Kontakt, den er bei seiner Arbeit unterstützte.

Bei der öffentlichen Präsentation des Trautoniums am 30. Juni 1930 im Rahmen des Festivals „Neue Musik Berlin 1930“ wirkte Sala als Spieler des Instruments mit. Von Sala, Hindemith und Rudolph Schmidt (1897-1989) vorgetragen, erklangen die sieben „Kleinen Stücke für drei Trautonien. Des kleinen Elektromusikers Lieblinge“ von Paul Hindemith sowie ein Werk von Harald Genzmer (1909-2007). Im selben Jahr entwickelte Sala erste Klänge für den Film, die Motorengeräusche des Flugzeugs von Ernst Udet für „Stürme über dem Mont Blanc“ von Arnold Fanck, einen der ersten in Deutschland entstandenen Tonfilme.

In den folgenden Jahren spezialisierte sich Sala auf Spiel und Weiterentwicklung des Trautoniums. Zur Erweiterung seiner mathematisch-naturwissenschaftlichen Kenntnisse studierte er von 1932 bis 1936 Physik an der Universität Berlin und schuf so die Grundlage für die Arbeit mit dem Instrument. Er trat bei öffentlichen Präsentationen des Trautoniums auf, u.a. bei der Tagung für Rundfunkmusik in München 1931, den Funkausstellungen 1932 und 1933 in Berlin sowie den "Radiodager" 1932 in Oslo – und einem Konzert in Zusammenhang mit dem Deutschen Museum in München am 6. Mai 1932, an dessen Rande dem Museum auch das älteste heute bekannte Trautonium übergeben wurde.