1958 - 1980
Bei seiner Arbeit im Studio bediente sich Oskar Sala zunehmend der Tonbandtechnik, die ihm neue Möglichkeiten eröffnete. Er verwendete die Tonbänder als Notizen wie zum Mischen verschiedener Stimmen und Klänge.
Sein Studio baute er mit Schneidetischen und Perfogeräten zu einer Werkstatt für elektronische Filmmusik aus, in der er die vollständige Vertonung von Filmen übernehmen konnte: Komposition, Interpretation, Tonbandaufnahme, Überspielung auf Perfo-Band, Anlegen am Schneidetisch, Herstellung mischfertiger Perfo-Bänder und Mischung.
Aber auch das Mixturtrautonium entwickelte er ständig weiter. 1953 hatte er es um ein elektronisches Schlagwerk für Perkussionsschaltungen aller Art ergänzt. Es folgten ein Regulator zur Beeinflussung der Ausschwing-Vorgänge, ein Rauschgenerator, ein elektrischer Unterbrecher für besondere rhythmische Wirkungen, ein elektrisches Metronom, ein Frequenzumsetzer sowie eine große Hallplatte.
Sala schuf die Klangkulissen für über 300 Spiel-, Kultur- und Industriefilme. Sein bekanntestes Werk sind sicher die Vogelschreie für Alfred Hitchcocks Thriller "The Birds" (1962). Klänge Salas sind aber auch in den Edgar-Wallace-Verfilmungen „Der Fluch der gelben Schlange“ und „Der Würger von Schloß Blackmoor" (1962 bzw. 1963) zu hören. Ein Schwerpunkt seines Schaffens lag in der Vertonung von Industriefilmen, die mehrfach Auszeichnungen erhielten. So lieferte er z.B. Klänge für "Stahl. Thema mit Variationen" (Mannesmann, 1960), "A fleur d'eau" (Schweizerische Fremdenverkehrszentrale, 1962) oder "Der Fächer" (BASF, 1962). Sala komponierte auch für Hörspiele, Werbefilme (z. B. HB-Männchen, Blendax Antibelag) und schuf autonome Musik.